Sauberes Flaschenwasser? Videos über Gefahren im Flaschenwasser

Gefahr aus der Flasche Hormone Mikroplastik und Weichmacher

Hormonaktive Substanzen in Mineralwasser: Gefahr aus der Plastikflasche?

Immer mehr Menschen greifen im Alltag zu Flaschenwasser bzw. Mineralwasser aus Plastikflaschen – vor allem, weil sie leicht, stabil und praktisch sind. Doch was viele Konsumenten nicht wissen: Plastikflaschen, insbesondere solche aus PET (Polyethylenterephthalat), können Spuren von hormonähnlichen Stoffen an das abgefüllte Wasser abgeben. Seit einigen Jahren warnen Wissenschaftler vor möglichen gesundheitlichen Risiken. Wir klären, warum das Thema so wichtig ist, was aktuelle Studien sagen und wie du dich schützen kannst.


Was sind hormonaktive Substanzen?

Hormonaktive Substanzen – auch endokrine Disruptoren genannt – sind chemische Verbindungen, die im Körper wie körpereigene Hormone wirken können. Sie können das Hormonsystem beeinflussen und beispielsweise Wachstums-, Stoffwechsel- oder Fortpflanzungsprozesse stören.

Bekannte Vertreter sind weibliche Sexualhormone wie Östrogene, aber auch sogenannte Weichmacher (Phthalate) oder Bisphenole, die in bestimmten Kunststoffen enthalten sein können. Obwohl sie in winzigen Mengen auftreten, zeigen etliche Studien, dass bereits geringste Mengen dieser Stoffe Auswirkungen auf den Organismus haben können.





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Studien: Östrogene und Co. in Mineralwasser nachweisbar

Einige der wichtigsten wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem Gebiet stammen vom deutschen Biologen Prof. Dr. Martin Wagner. In Versuchen mit Schnecken, die im Labor als Modellorganismen gelten, wurde Mineralwasser aus PET-Flaschen getestet. Das erschreckende Ergebnis: In mehreren Fällen zeigten die Tiere ein deutlich gesteigertes Reproduktionsverhalten – ein klassischer Hinweis auf hormonelle Verunreinigung.

Auch chemische Analysen konnten Östrogene und andere hormonähnliche Substanzen im Wasser nachweisen, das in Plastikflaschen abgefüllt war. Es wurde beobachtet, dass die Konzentration der hormonaktiven Stoffe in PET-Flaschen meist höher lag als bei Wasser aus Glasflaschen. Offenbar wandern diese Substanzen während der Lagerung aus dem Kunststoff ins Wasser.


Wie gefährlich sind diese Stoffe für den Menschen?

Die Auswirkungen auf den menschlichen Körper sind noch nicht abschließend geklärt, da viele Variablen – von der individuellen Empfindlichkeit bis hin zur Dauer und Intensität der Exposition – eine Rolle spielen. Wissenschaftler sind sich jedoch einig, dass hormonaktive Substanzen besonders für Schwangere, Kinder und Jugendliche problematisch sein können, da sie empfindlicher auf Hormonschwankungen reagieren.

Mögliche Folgen einer chronischen Belastung mit endokrinen Disruptoren können unter anderem sein:

  • Störungen der Fortpflanzungsfähigkeit (Unfruchtbarkeit, Missbildungen)
  • Veränderungen im Hormonhaushalt (Pubertätsstörungen, Schilddrüsenprobleme)
  • Ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten (beispielsweise Brustkrebs)
  • Entwicklungsstörungen bei Kindern

Die Reaktion der Getränkeindustrie

Obwohl Studien seit Jahren auf die Problematik hinweisen, halten sich Hersteller mit Stellungnahmen zurück. In Reportagen und Anfragen an große Abfüller wurde häufig auf strenge Kontrollen und gesetzliche Grenzwerte verwiesen. Viele Experten kritisieren jedoch, dass genau diese Grenzwerte für hormonaktive Substanzen entweder nicht existieren oder zu hoch angesetzt sind. Die Getränkeindustrie ist derzeit nicht verpflichtet, spezifisch auf diese Stoffe zu testen oder darüber zu informieren.


Was kannst du als Verbraucher tun?

Im Alltag ist es schwierig, komplett auf hormonaktive Substanzen zu verzichten, da sie nahezu überall vorkommen – in Verpackungen, Hautcremes, Reinigungsmitteln und eben auch in Getränkeflaschen. Einige Tipps helfen dir, die Aufnahme so gering wie möglich zu halten:

  1. Greife zu Glasflaschen: Mehrweg- und Einweg-Glasflaschen geben keine hormonähnlichen Stoffe ans Wasser ab.
  2. Leitungswasser nutzen: In vielen Regionen Deutschlands ist Leitungswasser von hervorragender Qualität. Mit einem Wasserfilter kannst du punktuell weitere Schadstoffe entfernen.
  3. Lagere Flaschen kühl und dunkel: Je wärmer die Flasche wird, desto stärker können sich Stoffe herauslösen.
  4. Vermeide PET-Flaschen, wenn möglich: Besonders für Babys und Kinder empfiehlt es sich, Getränke aus Glasflaschen oder anderen sicheren Materialien zu verwenden.

Fazit

Das Thema hormonaktive Substanzen in Mineralwasser bzw. Flaschenwasser aus Plastikflaschen ist brisant und wird in Wissenschaft und Medien immer wieder heiß diskutiert. Auch wenn die genaue Gefährdung für den Menschen noch nicht abschließend bewiesen ist, zeigen Studien, dass ein Restrisiko besteht – insbesondere für sensible Bevölkerungsgruppen. Wer auf Nummer sicher gehen will, setzt daher auf Glasflaschen oder direkt auf Leitungswasser. So tust du nicht nur deiner Gesundheit, sondern auch der Umwelt einen Gefallen.

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